Docklands

Ich liebe ja diese alten Edgar-Wallace-Filme aus Hamburg in den 50ern und 60ern. Wo auf St. Pauli noch reges Hafentreiben herrschte und das Wort „Überseecontainer“ noch nicht mal im Ansatz erfunden war. Wo jeder Hafenschlepper sich schon von weitem mit seiner schwarzrußigen Qualmwolke aus dem Schornstein ankündigte und verrauchte Hafenkneipen voll von tätowierten verschrobenen Matrosen und leichtbekleideten Damen waren. Wo hölzerne Baracken wild durcheinander gewürfelt und dicht gedrängt Kai- und Hafenanlagen übersäten und Arbeiter wie Ameisen durch die Gegend wuselten. Und nichts war computerisiert. Alles wurde von Hand und schweren Maschinen erledigt. Massive Hebel und Kurbelräder statt sterilem Joystick und Tastatur. Und überall dazwischen lagen sie, die dicken Pötte mit Kaffee, Gewürzen, Teppichen und sonstigen Handelsgütern. Und dieser Geruch. Bestimmt ein Mix aus Öl, Kohle, Schweiß, Kaffee, Pfeffer, Fisch- und Meeresduft. Bizarr und herrlich zugleich. Manchmal wünsche ich mir, für eine Woche zurück in die 50er reisen zu können, um diese besondere Atmosphäre in Echtzeit in mich aufzusaugen. Was muss das für eine tolle und aufregende Zeit gewesen sein.